Bernhard Haas
Freitag 22. September 2000, 20.00 Uhr
erster Konzertteil in Au, St. Leonhard
zweiter Konzertteil in Au, Rehmen

Mit Kompositionen von J.S. Bach, G. Muffat, F. Liszt, J. Cage und anderen sollen zwei sehr unterschiedliche Orgeln in Au zum Klingen gebracht werden. Die Orgel in St. Leonhard mit ihrer langen Geschichte hat reizvolle Klangfarben, die heute durchaus ungewöhnlich wirken. Hingegen ist die Orgel von Rehmen ein qualitätvolles Instrument der letzten Jahre, das nur durch ihre Kleinheit gewisse Einschränkungen in der Auswahl der Stücke erzwingt.

Bernhard Haas, geboren 1964, unterrichtete von 1989 bis 1995 an der Musikhochschule in Saarbrücken und ist seit 1994 Professor für Orgel an der Musikhochschule in Stuttgart. Auf CD spielte er Werke von F. Liszt, M. Reger und I. Stravinsky ein.

In Zusammenarbeit mit de r"reihe 0   Tage aus Kunst [im Bregenzerwald]" http://www.tageauskunst.com.

Kuratienkirche hl. Josef in Au/Rehmen

Die Kirche wurde 1664 erbaut, Anfang des 18. Jh. vergrößert, 1717 geweiht, 1934 erweitert und 1989 restauriert. Sehenswert sind der Hochaltar (um 1700) und das Altarbild des Bregenzerwälder Malers Wendelin Moosbrugger (um 1800).

Die Orgel

Im Zuge der Restaurierung der Kirche wurde 1990 Orgelbaumeister Pflüger beauftragt, eine neue Orgel mit 14 Registern einzubauen.

Pfarrkirche Hl. Leonhard, Au

Au war im 17. und 18 Jh. Sitz der "Auer Barock-Baumeisterschule". Ihre Mitglieder erbauten so berühmte Barockkirchen und Klosteranlagen wie St. Gallen, Salem, Birnau, Einsiedeln oder Weingarten.

Die Auer Kirche ist im Kern gotisch. 1788 wurde sie vergrößert und barockisiert, von 1981 bis 1983 restauriert. Sehenswert sind die geschnitzte Kanzel (18. Jh.) und die Steinmetzarbeiten beim linken Seitenaltar (1652, aus Auer Marmor). Die Kirchentüre trägt ein Vorarlberger Wappen.

Die Orgel

Die Auer Orgel galt schon immer als besonders klangschönes Instrument. Josef Bergönzle baute die erste Orgel ein (um 1800). Die damaligen Kriegswirren brachten den berühmten Orgelbauer aus dem Elsass nach Au. Er ist auch der Erbauer der Orgeln in Schlins (1799-1800), Bludesch (1803) und Tschagguns (1855).

Später wurde die Orgel – nicht immer zu ihrem Vorteil – verändert. 1893 stellte Anton Behmann fest, dass "viel Zeit und Mühe verwendet werden muss, wenn man die ursprüngliche herrliche Intonation und Klangfarbe wieder herstellen will." Diese Zeit und Mühe hat er dann auch verwendet und restaurierte das Instrument zur vollen Zufriedenheit der Auer.

Doch einige Jahrzehnte später war die Orgel wieder in einem schlechten Zustand. Schließlich wurde der Feldkircher Orgelbaumeister Pflüger mit einer erneuten Restaurierung beauftragt, die er 1987 fertig stellte. Zielsetzung war, die Orgel auf ihren Zustand von 1893 hin zu restaurieren.

programm kulturforum frühjahr sommer 2000