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Sonntag, 10. Jänner 1999, 20.15 Uhr
Bildungshaus, Bezau

Hakim Ludin - One World Percussion

 

Ungeachtet der Nation, der Sprache, der Hautfarbe - die geheimnisvolle Kraft der Trommeln hat die Menschen seit jeher fasziniert und sie seit Anbeginn der Zeit begleitet. Die Rhythmen der Welt vereinen die Völker und Nationen der Erde grenzüberschreitend.

Der Perkussionist Hakim Ludin entführt die Zuhörerinnen und Zuhörer auf eine große Reise nach Indien, Afghanistan, Afrika, Nord- und Südamerika, wo sich die bedeutendsten Trommelsprachen der Welt finden. Ludin erzählt mit seinem Spiel von den Mythen und der Kraft seiner Instrumente.

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programm herbst - winter 1998/99

 

one world percussion

Ungeachtet der Nation, der Sprache, der Hautfarbe - die geheimnisvolle Kraft der Trommel hat den Menschen seit jeher fasziniert. Ihr Klang erweckt in ihm seine Erinnerung an die ’Traumzeit’, in der er die Erde noch Mutter nannte und ihre Fruchtbarkeit verehrte. Trommeln haben den Weg des Menschen begleitet, seit Anbeginn der Zeit. Ihre Rhythmen und Klänge sind seine zweite Sprache.

Zu besonderen Anlä8en läßt der Mensch seine Weggefährtin sprechen. Zeremonien, Meditation, Festlichkeiten und Tanz sind Ausdruck seiner inneren Verbundenheit mit Musik und Rhythmus. Afrika, Asien, Nord- und Südamerika, die Rhythmen der We1t vereinen die Völker und Nationen der Erde grenzüberschreitend, Die Welt der Percussion ist eine andere, sie ist eine grenzenlose.

Hakim Ludin ist einer der wenigen Percussionisten mit einem abendfüllenden Solo-Programm. Seine Performance entführt in die grenzenlose Welt der P. ussion-Iastrumente, auf eine gro8e Reise zu den bedeutendsten Trommelsprachen der Erde nach Indien, Afghanistan, Afrika, Nord- und Südamerika. In magischen Bildern erzählt Hakim Ludin von den Mythen und der Kraft seiner Instrumente.

Hakim Ludins Solo-Performance - ein herausforderndes Projekt in der grenzenlosen Welt der Percussion-Instrumente.

contact: Georgine Heise - Hirschstr. 53a - 76133 Karlsruhe - Telefon: 0049-(0)721-9812563

Hakim Ludin´s Instrumente:

Agogo, Asian Drums, Berimbau, Bodhran, Bongos, Cabassa, Cajon, Calimbassa, Caxixi, Chimes, Clave, Conga, Cowbell, Cymbeln, Darabukka, Djembe, Double Shaker, Ganjira, Ganza, Glocken, Gongs, Klangschalen, Kokiriko, Kutuwapa, Maracas, Maultrommel, Mini-Bongos, Mini-Conga, Quika, Quinto, Rahmentrommeln, Rasseln, Rique, Roar, Schellen, Shaker, Shakere, Tabla, Tamburin, Tempelgongs, Timbales, Tom-tom, Tumba, Udu, Vogelstimmen, Waterdrums, Waterfall, Woodblocks

 

Hakim Ludin

"Percussion ist eine Lebensaufgabe"

Hakim Ludin, 1955 in Kabul/Afghanistan geboren, nahm dort bei seinem Lehrer Sofi Lahli Unterricht im Tabla-Spiel. 1975 kam er nach Deutschland.

In dieser Zeit spielte er mit der Avantgarde-Gruppe ’Sohra’, sowie in mehreren Jazz- und Rock-Formationen. 1981 begann Hakim Ludin sein Schlagzeugstudium an der Musikhochschule Karlsruhe bei Hansjörg Bayer. Während seines Studiums war er neben der Klassik auch in verschiedenen anderen Musikbereichen tätig. So trat er mit mehreren Rock-, Jazz-, Fusion-Gruppen auf und leitete Percussion-Workshops.

Nach Abschluß seines Musikstudiums beschäftigte sich Hakim Ludin intensiv mit der afro-cubanischen und afro-brasilianischen Musik. Zudem komponierte er Bühnenmusik für die Staatstheater Karlsruhe (Nathan der Weise, Antigone, Ödipus, Amphitryon), Darmstadt (Die Schutzflehenden von Aischylos) und die Städtischen Bühen Freiburg (Totenfloß, Antigone, Sarkophag).

Neben Studioarbeit und Fernsehauftritten war Hakim Ludin Dozent bei Veranstaltungen wie ’3. Deutsches Percussion-Symposium - Hannover’ (1991), ’2. Prager Percussion-Tage’ (1992). Zusammen mit Terry Bozzio, Ed Thigpen, Steve Smith und Joey Heredia dozierte er beim ’Internationalen Sommer-Seminar für Drumset’ in Marktoberdorf (1992). 1993 folgten mit der Firma Roland Meinl Workshop-Tourneen durch England, Deutschland und Österreich. 1994 war Hakim Ludin Dozent und Musikalischer Leiter des ’Internationalen Sommer-Seminar für Latin Percussion’ in Marktoberdorf mit internationalea Größen wie Luis Conte, Alex Acuna, Glen Velez, Bill Summers. 1996 leitete Hakim Ludin ebenfalls in Marktoberdorf das ’Rhythms - Internationale Sommer-Seminar für Percussion’ mit Luis Conte, Mamady Keita, Terry Bozzio, Rick Latham, Glen Velez. Auch 1998 ist Hakim Ludin musikalischer Leiter des Sommer Seminars in Marktoberdorf. 1996 erschienen seine beiden Solo-CDs ’The Silk Road’ bei Brother Records und ’One world percussion’ bei Selected Sound (Emi). 1997 wird die CD ’Peace for Kabul’ des Trios Hakim Ludin, Lenny Mac Dowell und Dhafer Youssef bei Blue Flame Records veröffentlicht.

Hakim Ludin ist Autor der Bücher "Bongos & Congas. Ein Lernprogramm für afro-cubanische und afro-brasilianische Rhythmen" und "Percussion. Ein Lernprogramm für afro-cubanische und afro-brasilianische Rhythmen", die 1991 beim Musikverlag Burger & Müller/Karlsruhe erschienen sind. 1997 ist sein drittes Buch mit CD bei IMP/Warner Chappell erschienen, "flying Congas. Rhythmen, Übungen und Soli für den modernen Conga-Spieler".

Seit 1992 ist Hakim Ludin Endorser der Firma Roland Meinl, seit 1994 für Zildjian International und Vic Firth. Seit 1997 kooperative Zusammenarbeit mit AKG Acoustics .

Trommelnd um die Welt

Hakim Ludin mit "One World Percussion" im Charivari

Von unserem Redaktionsmitglied Helmut Pusch

Hakim Ludin, der aus Afghanistan stammende und in Karlsruhe lebende Percussionist ist ein Weltreisender in Sachen Percussion. Überall auf der Welt gibt es diese Rhythmus-Instrumente und ihre Spielarten sind verblüffend vielfältig. Diese verschiedenen Spieltechniken zu erlernen und zu beherrschen, dieses Ziel hat sich Hakim Ludin gesteckt. Er will zumindest in einem Teilbereich zum wahren Weltmusiker werden. Und diese Multikulti-Philosophie bringt Ludin seinem Publikum auch in seinem Programm "One World Percussion" näher. Es ist eine Mischung aus Seminar und Konzert. Erst erklärt er den Zuhörern, den Bau, die Herkunft und den kulturellen Hintergrund der einzelnen Abalas (Indien), Urdus (Nigeria) und Water-Drums (Ghana) , bevor er sich daranmacht, erst behutsam, dann zunehmend virtuos, die gestalterischen Möglichkeiten der Instrurnente auszuschöpfen. Dabei ist es nicht die durchaus atemberaubende Technik, die sich der Welttrommler auf den verschiedenen Instrumenten angeeignet hat, die den Zuhörer in den Bann zieht, es ist die nonverbale Kommunikation, die entsteht, wenn ein reifer Musiker sein Instrument sprechen läßt, die Natur kopiert, die Zwiesprache zwischen zwei Trommeln fast als Gespräch unter Personen fühlbar wird. Und gleichzeitig sind die Zwischenkommentare Ludins erfüllt von einem tiefen Respekt gegen jene Musiker in aller Welt, die es verstehen ihren vermeintlich "primitiven" Instrumenten dieses Leben einzuhauchen. Ein Respekt, der aber auch Hakim Ludin zuteil wird. Unter den Zuhörern im Ulmer Charivari saß auch Terry Bozzio, seit zwei Jahrzehnten einer der weltweit führenden Schlagzeuger ( Fank Zappa, Jeff Beck, Steve Vai). Sein Kommentar zu Ludin: "A real great musician". Bozzio wird übrigens am morgigen Samstag mit seiner Band Polytown beim, "JazzKartell" im Roxy auftreten.

Ulmer Kulturspiegel